Die Liste der Straßen in Berlin-Konradshöhe stellt die im Berliner Ortsteil Konradshöhe liegenden Straßen mit ihren historischen Bezügen dar. Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Straßen und Plätze.

Überblick

Konradshöhe hat 6.167 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023) und umfasst den Postleitzahlenbereich 13505.

In Konradshöhe liegen 45 gewidmete Straßen und zwei Plätze. Von den Straßen gehören neun nur teilweise zum Ortsteil, wobei insbesondere die östliche Straßenseite zum Tegeler Forst als Ortsteilgrenze gehört. Der Ortsteil teilt sich in das nördliche Konradshöhe und das Gebiet Tegelort am Helgaweg, wo der Berliner Forst Tegel eine Engstelle von 140 Meter hat. Die summierte Länge aller Straßen im Ortsteil beträgt 10,3 Kilometer.

Bereits 1868 bestand hier ein Gehöft. Theodor Rohmann baute ohne Genehmigung und gegen den Willen der Behörden in der Gemarkung seine Kupferschmiede und bildete den Ausgang für diese Kolonie an der Havel, die zum beliebten Ausflugsziel der Berliner wurde. Siedlungskerne im Ortsteil sind die Kolonien Jörsfeld, Tegelort und Konradshöhe. Diese Ansiedlungen bestimmten die Entwicklung des Straßensystems. Konradshöhe – vorwiegend mit Straßennamen nach Vogelarten – liegt im Norden des heutigen Ortsteils, Tegelort liegt im Süden am Ufer von Havel und Tegeler See und Jöhrsfelde bildet den mittleren Teil, diese beiden Ortslagen einst mit Straßennamen nach Personen tragen zumeist Frauenvornamen. Die Straßen im Ortsteil sind im Vergleich zu anderen Siedlungsstraßen in Berlin breit. Da der Ortsteil bebaut ist kamen seit den 1970er Jahren keine neuen Straßen hinzu, neue Wohnbauten (oft Mehrfamilienhäuser) entstanden durch Verdichtung auf Freiflächen oder durch Grundstücksteilung.

Das Hauptstraßensystem verläuft entlang der Havel mit Anbindung von Heiligensee im Norden über Sandhauser, Eichelhäher-, Friederike-, Jöhrsstraße zur Autofähre über die Havel nach Hakenfelde. Hinzu kommt noch (Richtung Nordost) die Habichtstraße die von Tegel her die Konradshöher Straße an den Falkenplatz zur Sandhauser und Eichelhäherstraße führt. Im Berliner Straßenentwicklungsplan (StEP) sind die Zuführungen in den Ortsteil: Sandhauser Straße, Falkenplatz und Habichtstraße als regional und Eichelhäher-, Friederike- und Jörsstraße als ergänzend klassifiziert.

Übersicht der Straßen und Plätze

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorhandenen Straßen und Plätze im Ortsteil sowie einige dazugehörige Informationen.

  • Name/Lage: aktuelle Bezeichnung der Straße oder des Platzes. Über den Link Lage kann die Straße oder der Platz auf verschiedenen Kartendiensten angezeigt werden. Die Geoposition gibt die Lage der ungefähren Mitte der Straßenlänge an.
  • Im amtlichen Straßenverzeichnis nicht aufgeführte Verkehrswege sind mit * gekennzeichnet.
  • Ehemalige oder nicht mehr gültige Straßennamen sind kursiv gesetzt. Für bedeutende ehemalige Straßen oder historische Straßennamen ist gegebenenfalls eine gesonderte Liste vorhanden.
  • Länge/Maße in Metern:
    Die in der Übersicht enthaltenen Längenangaben sind gerundete Übersichtswerte, die in Google Earth mit dem dortigen Maßstab ermittelt wurden. Sie dienen Vergleichszwecken und werden, sofern amtliche Werte bekannt sind, ausgetauscht und gesondert gekennzeichnet.
    Bei Plätzen sind die Maße in der Form a × b für rechteckige Anlagen und für (ungefähr) dreieckige Anlagen als a × b × c mit a als längster Seite angegeben.
    Sofern die Straße auch in benachbarte Ortsteile weiterführt, gibt der Zusatz im Ortsteil an, wie lang der Straßenabschnitt innerhalb des Ortsteils dieses Artikels ist.
  • Namensherkunft: Ursprung oder Bezug des Namens.
  • Anmerkungen: weitere Informationen über anliegende Baudenkmale oder Institutionen, die Geschichte der Straße und historische Bezeichnungen.
  • Bild: Foto der Straße oder eines anliegenden Objektes.

Straßensystem von 1925

In Ergänzung zur obigen Karte 1925 werden hier die im Adressbuch 1925 aufgeführten Straßen gelistet. Die Straßen nach heutigem Stand sind zur obigen Tabelle verlinkt. Im Adressbuch von 1925 sind die drei Ortslagen des Ortsteils in verschiedenen Kapiteln geführt.

Tegelort mit Joersfelde
  • ungeänderte Straßennamen: Joersstraße (1925 schon bebaut), Scharfenberger Straße (1925 schon bebaut), Luisenstraße (kaum bebaut)
  • geänderte Straßennamen: insbesondere waren die hiesige Straßen mehrdeutig. Durch Eingemeindungen zu Groß-Berlin im Jahr 1921 waren gleichnamige Straßen in anderen Berliner Ortsteilen hinzugekommen. 1961 wurden im Ortsteil diese Straßen umbenannt und dazu ortsüblich für die Ortslage Tegelort Frauenvornamen gewählt.
    • Birkenstraße: zwischen Waldersee-/ Luisenstraße und Joerstraße/Havel mit den meist bebauten Grundstücken 1–21 in Hufeisennummerierung. Der Name seit 1961 ist → Edeltrautstraße.
    • Bismarckstraße: zwischen Walderseestraße und Havel, gekreuzt wird die Jörsstraße, die Kurze Straße führt ostwärts zur Moltkestraße, zumeist sind die Grundstücke mit Einfamilienhäusern bebaut. An der Straße lag das Feuerwehrdepot der Stadt Berlin in Nr. 19, das Bootshaus von Ruderclub Nautilus in Nr. 24 und das „Restaurant zum Leuchtturm“ in Nr. 27/28. Die Straße war um 1900 nach dem Reichskanzler Otto von Bismarck benannt worden und seit 10. April 1961 heißt sie → Friederickestraße.
    • Eichenallee: sie verlängert als unbebaute Straße die Bismarckstraße, schon vor 1908 war die durch den Tegeler Forst führende Straße nach den Eichen im Wald benannt worden. Seit dem 10. April 1961 gehört sie zur Friederickestraße.
    • Goethestraße geht unbebaut von der Havelstraße ab. Schon vor 1908 wurde die Straße 9 nach dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe benannt. Am 4. September 1936 erfolgte die Umbenennung ortsüblich nach einer Vogelart in → Buntspechtstraße.
    • Havelstraße liegt zwischen Havel und Goethestraße und geht über Schiller- und Luisenstraße mit acht bebauten und zwölf unbebauten Grundstücken hinweg. Diese Straße am Havelufer wurde zwischen 1918 und 1922 benannt. Zwischen 1947 und 1951 wurde das nach Norden verlängernde Seeadlerufer einbezogen. Am 10. April 1961 erfolgte die in der Ortslage Tegelort übliche Benennung nach Frauenvornamen als → Bärbelweg.
    • Humboldtstraße liegt zwischen Joersstraße und Tegeler See und kreuzt über Viktoria- und Scharfenberger Straße, sie ist überwiegend bebaut. Sie erhielt vor 1908 den Namen nach dem Gelehrten Wilhelm von Humboldt, dessen Wohnsitz im Schloss Tegel war. Am 10. April 1961 wurde die Straße in → Theresenweg benannt.
    • Kurze Straße liegt zwischen Havel und Moltkestraße und kreuzt die Bismarckstraße, sie ist 1925 unbebaut. Der Name der Straße, der schon am 18. Februar 1893 auf dem Bebauungsplan angegeben ist, bezieht sich auf die Straßenlänge als Querstraße. Am 10. April 1961 wurde sie in → Almazeile benannt.
    • Moltkestraße zwischen Walderseestraße und Havel, kreuzt die Joersstraße, die Kurze und die Viktoriastraße sind Seitenstraßen. Die Straße führt zum Barschelplatz im Süden und die meisten Grundstücke sind bebaut. Benannt wurde sie vor 1908 nach dem preußischen Militär von Moltke. Am 1. Oktober 1961 erfolgte die Umbenennung in → Beatestraße
    • Roonstraße liegt zwischen Walderseestraße und Havel, kreuzt die Joehrsstraße und ist 1925 zur Hälfte bebaut, darunter mit Bootswerft und Clubhaus des Segelclubs. Der Straßenname nach dem preußischen General und Kriegsminister Albrecht von Roon ist bereits im Bebauungsplan vom 18. Juni 1897 verzeichnet. Die Straße wurde am 10. April 1961 in → Marlenestraße umbenannt.
    • Schillerstraße: Sie liegt zwischen Walderseestraße und Havelstraße und ist auf Nr. 1–3 bebaut und auf der gegenüberliegenden Seite unbebaut. Parallel zur Goethestraße ist sie nach dem Dichter Friedrich Schiller benannt und schon auf einer Karte von 1908 verzeichnet. Seit 10. April 1961 heißt sie → Helgaweg.
    • Viktoriastraße: liegt bebaut zwischen Humboldt- und Moltkestraße. Die Straße ist im Bebauungsplan vom 19. März 1897 benannt und auf einer Karte von 1908 eingezeichnet. Sie ist nach der Gemahlin Wilhelms II., der letzten Deutschen Kaiserin, Auguste Viktoria benannt. Am 10. April 1961 wurde die Straße in → Ottilienweg umbenannt.
    • Walderseestraße liegt mit zwei bebauten Grundstücken am Forst entlang zwischen Moltke- und Schillerstraße und nach Süden sind Bismarck-, Roonstraße, Birkenallee und Luisenstraße Seitenstraßen, nach Norden die Eichenallee. Sie wurde schon vor 1908 nach dem preußischen General Alfred Graf von Waldersee benannt. Seit 21. Juni 1961 ist es der → Gerlindeweg.
Conradshöhe
  • bebaute, im Namen seit 1925 unveränderte Straßen: Eichelhäherstraße (Post Tegel), Falkenhorststraße, Nußhäherstraße, Rohrweihstraße, Stößerstraße, Rabenhorststraße
  • unbebaute oder kaum bebaute Straßen, deren Namen nach 1925 verblieben ist: Dohlenstraße, Dorndreherweg, Elstergasse, Am Eulenhorst, Falkenplatz, Gabelweihstraße, Habichtstraße, Am Krähenberg, An der Krähenheide, Milanstraße, Rauhfußgasse, Steinkauzgasse, Tannenhäherstraße, Turmfalkenstraße, Waldkauzstraße
  • seit 1925 geänderte Straßennamen
    • Bussardstraße führt ab Falkenplatz mit den Seitenstraßen: Dorndreherweg, Rohrweihestraße, Am Krähenberg, Stößerstraße und liegt zumeist an unbebauten Grundstücken und am Forst. Noch vor 1922 wurde die Straße nach dieser Greifvogelart angelegt und benannt. Am 23. September 1938 wurde sie als Verlängerung in die → Sandhauser Straße einbezogen, diese bestand zuvor nur in der Kolonie Heiligensee.
    • Neuntötergasse: sie ist 1925 als Nebenstraße des Dorndreherwegs angegeben und unbebaut, benannt war sie dem Neuntöter einem alternativen Namen des Dorndrehers. Im Adressbuch 1936 ist sie noch als unbebaut genannt und im Adressbuch 1937 nicht mehr aufgeführt, sie wurde ersatzlos gestrichen.
    • Am Rabenhorst ist 1925 als unbebaut ab Milanstraße (neben Raben- und Rabenhorststraße) angegeben. Im Adressbuch 1930 ist sie nicht mehr vermerkt. Sie wurde von den Nachbarstraßen aus überbaut.
    • Seeadlerufer: es liegt entlang der Havel von der Falkenhorststraße südwärts und ist auch noch 1943 im Adressbuch als unbebaut vermerkt. Es wurde (wohl) zwischen 1947 und 1951 noch in die Havelstraße einbezogen und ist seit dem 10. April 1961, nur noch die als Fußweg genutzte Verlängerung der → Bärbelstraße. Hier liegen viele Bootsstege und Ruder- und Segelclubs, deren Grundstücke aber dem nach Süden verlaufenden Seitenzweig der landeinwärts liegenden Schwarzspechtstraße zugeordnet sind.

Schon vor 1925 wurden einige geplante oder angelegte Straßen umbenannt.

  • Bontestraße: Die Straße ist bereits 1908 eingezeichnet und nach dem Berliner Bankier Moritz Friedrich Bonte (1847–1938) benannt. Die Straße wurde vor 1922 unter Einbeziehen von einem Teil der Straße 13 in → Rohrweihstraße benannt.
  • Colbergstraße: Der Name ist bereits am 18. Februar 1893 auf dem Bebauungsplan genannt. Der Name ist von dem Unternehmer Wilhelm Colberg abgeleitet, der in Tegelort zwei Lager zur Natureisaufbewahrung besaß. Um 1900 wurde der „regionale“ Namensgeber durch den Reichskanzler Bismarck ersetzt, ehe 1961 die Umbenennung ortsüblich in → Friederikestraße erfolgte.
  • Grenzstraße: als südliche Begrenzung, der von Joers geschaffenen Kolonie Joersfeld, ist sie unter diesem Namen im Bebauungsplan vom 25. August 1894 genannt. Jedoch wurde sie bereits vor 1908 als → Joersstraße geführt.
  • Hinterfeldstraße: Der Name ist auf dem Bebauungsplan vom 11. Dezember 1896 vermerkt und bezieht sich auf das „Hinterfeld“ im südlichen Teil der Feldmark Heiligensees, zu der 1896 die spätere „Kolonie Conradshöhe“ noch gehörte. Sie wird vor 1908 als Straße 11 aufgeführt und bekam vor 1922 den ortsüblichen Namen einer Vogelart als → Eichelhäherstraße.
  • Rohmannstraße ist im ersten Bebauungsplan als Straße 6 benannt und wurde zwischen 1896 und 1902 nach August Friedrich Theodor Rohmann (1828–1902), einem Kupferschmied, Gastwirt und Grundbesitzer in Konradshöhe benannt. Sie ist 1922 schon in → Falkenhorststraße umbenannt. Zur Person Rohmann und seine Bedeutung für die Ansiedlung finden sich Angaben im Ortsteilartikel.
  • Tegelorter Straße: Schon im Bebauungsplan vom 11. Dezember 1896 ist sie als die Straße nach Tegelort (dem Uferort am Zugang des Tegeler Sees zur Havel) verzeichnet, spätestens seit 1908 ist sie in der Karte eingezeichnet. Die Straße führte aus Richtung Heiligensee zur Villenkolonie Tegelort (heute die südliche Ortslage im Ortsteil Konradshöhe). Bereits vor 1922 wurde der Teil südlich vom Falkenplatzin → Eichelhäherstraße und der nördliche in → Sandhauser Straße umbenannt.

Noch 1939 sind einige Straßennamen nach Bebauungsplan (neuer Plan: über 300) nummeriert oder nur verwiesen vorhanden: Straße 306 (unbebaut, mit siehe → Schwarzspechtweg), Straße 308 (teilweise bebaut), Straße 309 (unbebaut), Straße 310 (tw. bebaut, Sommerhäuser), Straße 311 (bebaut, Gärten) und Straße 327 (bebaut, → Lachtaubenweg).

Siehe auch

  • Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Konradshöhe

Weblinks

  • Straßenverzeichnis Konradshöhe. Abgerufen am 21. Juni 2010 
  • Karte von Berlin 1:5000 mit Ortsteilgrenzen. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, 2009; abgerufen am 11. Januar 2011. 
  • Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Verzeichnis der Straßen und Plätze im Bezirk Reinickendorf (Stand Februar 2015); pdf

Einzelnachweise


Bekannte Straßen und Plätze in Berlin

Sehenswerte Straßen und Plätze Berlin.de

Konradshöhe mit Tegelort Berlin.de

Berlin Marzahn Karte goudenelftal

Berlin Frohnau Karte goudenelftal